Geschichte

Schloß Vilßheim - Kupferstich v. Michael Wening - 1723Vilsheim

Schon der Ortsname verrät, dass es sich um uraltes Siedlungsgebiet handelt, das bereits in Urkunden aus dem Jahre 926 Erwähnung findet. Siedlung auf dem Moorboden, der „Fuizn“, so die Bedeutung des Ortsnamens, dessen Schreibart sich im Laufe der Zeit immer wieder änderte: Uilzahin, Wilzheim, Filzhaim, Vilsham, Vilshaimb, Vilßhamb.

 

Zunächst in Bischofshand, war das Gebiet dann im Besitz weltlicher Adeliger, welche in Lehendiensten der niederbayerischen Herzöge standen. Im 14. Jahrhundert gehörten Ort und Schloss Vilsheim dem reichen Geschlecht der Mautner von Katzenberg, anschließend der adligen Familie Pusch, die bis ins 16. Jahrhundert im 1908 abgebrochenen Schloss residierten.

 

Einem Ulrich Pusch verdankt Vilsheim den Umbau des Wasserschlosses, den Bau der spätgotischen Pfarrkirche und zahlreiche Stiftungen in der Umgebung. In den nachfolgenden Jahrhunderten folgten die Geschlechter der Cosenberger, der Wagner von Sattelbogen, der Preysing, der Grafen Sedlinzike und der Barone Guggenmoos als Herren der Veste Vilsheim und als letzte Bewohner die Freiherren von Mettingh. Der Besitz ging 1870 an die Grafen von Spreti aus dem nahen Kapfing über, die dort bereits seit 200 Jahren ansässig waren.

 

An Stelle des abgebrochenen Schlosses entstand ein ansehnliches, schlossähnliches Gebäude, das bis in die 70er Jahre als Schulhaus diente, dann aber in Privatbesitz überging.

 

Im Zuge der bayerischen Verwaltungsreformen entstand mit dem Edikt von 1818 die Gemeinde. 1978 wurden die an der Kleinen Vils liegenden Gemeinden Vilsheim, Gundihausen und Münchsdorf zu einer politischen Gemeinde zusammengeschlossen. Von 1978 bis 1999 war Vilsheim Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen. Seit 01.01.2000 ist Gemeinde Vilsheim wieder eigenständig. Die eigene Verwaltung wurde im zum Rathaus umgebauten ehemaligen Lehrerwohnhaus an der Grundschule untergebracht.

 

 

Gundihausen

In der Geschichtsschreibung gilt Gundihausen als einer der ganz alten bayuwarischen Orte. Den Namen verdankt es der Gründerin der Hofmark „Guntwihe“ (= die dem Kriege Geweihte), die auch als Erbauerin der ersten Kirche gilt, welche ungesicherten Angaben zu Folge im Jahre 742 eingeweiht worden sein soll. Eine erste urkundliche Erwähnung lässt sich erst 1050 im Traditionscodex des Kollegiatstifts des. hl. Kastulus in Moosburg im Rahmen einer Schenkung nachweisen. Der Name in seiner ursprünglichen Bedeutung „Gundiwighusin“ (= bei den Häusern der Gundwihe) musste im Laufe der Zeit dialektbedingt einige Abwandlungen erfahren: Gumweghusen (1315), Gundlhausen, Gumihausen, Gundehausen.

 

Die nach dem Vorbild der Jodokskirche in Landshut errichtete heutige dreischiffige gotische Kirche stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Ein kostbares Bruderschaftsbild der wundertätigen Muttergottes führte dazu, dass Gundihausen zu den bekanntesten Wallfahrtsorten Niederbayerns gehörte.

 

 

Münchsdorf

Als Missionare ausgesandten Mönchen, die das Land kultivierten und christianisierten, verdankt Münchsdorf seinen Namen. Bis heute kündet der Hofname „Schlossbauer“ von den späteren weltlichen Besitzern der Hofmark, die hier ein Schloss bewohnten. 1707 ließ der damalige Schlossherr Borgia Plankh das gnadenreiche Muttergottesbild „Maria Einsiedeln“, das von zahlreichen Wallfahrern verehrt wurde, von der Schlosskapelle in die von ihm erbaute Kirchenkapelle übertragen. Mit seiner merkwürdig anmutenden Rundbauweise unterscheidet sich die Kirche von allen anderen Filialkirchen der Pfarrei.

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